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Ausstellung |
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09. September - 09. Oktober 05 |
"Die Frage der Größe" |
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Eine Ausstellung des Ausstellungsraumes Restitution, Berlin Tobias Brembeck Jessica Centner Jennifer Jordan Colombe Marcasiano Jens Nippert Marc Oosting Els Vanden Meersch Christof Zwiener |
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Eröffnung | Freitag, 09. September 05 !9 Uhr Begrüßung: Volker Illi Einführung: Jennifer Jordan |
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Finissage |
So, 09. 10. 2005 "Ausführungen" von Jennifer Jordan Filme von Tobias Brembeck |
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Der Ausstellungsraum Restitution wird betrieben von den Künstlern Jennifer Jordan und Jens Nippert und besteht seit 2002. Unser Schwerpunkt liegt auf Skulptur. Die Restitution ist auch ein Ausgangspunkt für Ausstellungsprojekte an anderen Orten. Die Frage der Größe in der Shedhalle Tübingen bringt sowohl ausladende Installationen als auch sehr kleine Skulpturen von acht Künstlerinnen und Künstlern, die mit der Restitution zusammenarbeiten, als unterschiedliche Verständnisse von skulpturaler Größe und Umgang mit Raum in einer weiten Halle zusammen. Marc Oosting *1975 / Amsterdam Marc Oosting thematisiert das Problem der Raumbeanspruchung in widersprüchlicher Weise. So baut er z. B. große, raumbestimmende Billboards, deren ausgesägte Inschrift behauptet, auf Größe käme es nicht an (“Size does not matter³) - im Gegensatz zum eigenen Auftritt. In seinen Arbeiten konkretisiert sich die Aussage oft mit zerstörerischen Mitteln; Buchstaben, Silben- oder Satzkürzel werden ausgesägt, gebohrt, herausgebrochen. In einem Spannungsverhältnis von Aufbauen und Zerstören wird buchstäblich eine Behauptung in den Raum gestellt. Rhetorik mit den Mitteln skulpturaler Positionierung. Jennifer Jordan *1971 / Berlin Jennifer Jordan geht es sowohl in den figürlichen als auch den abstrakten Arbeiten um Körperbewegung als Sprache: Um das, was eine stumme Gestik als Sprache vermitteln kann. Die Skulptur Geben, Nehmen, Ausplündern ist das Gruppenportrait einer Person. Colombe Marcasiano *1974 / Paris Colombe Marcasianos Skulpturen, - Gerüste, Schilder, Schranken, Tore ohne inhaltliche Festlegung - sind leicht und übersichtlich, dabei spröde und sprachfaul. Sie greift Formen aus der Umgebung auf und verläßt diese mit ihnen. Die Präsenz entsteht aus dem Fehlen der gewohnten Erklärungen. Ihre Installation mit lebensgroßen Fotodrucken Die Bürger stellt einen sehr persönlichen und zugleich zeitgenössischen Bezug zu Rodins Bürgern von Calais her. Tobias Brembeck *1971 / Düsseldorf Die Arbeiten von Tobias Brembeck verherrlichen das kapitalistische System. Sie sind egozentrisch, skrupellos und teuer. Jens Nippert *1970 / Berlin Die Bodenskulpturen von Jens Nippert aus Beton, Stahl und Zeitungspapier sind, gemessen an der Halle, sehr klein, ziehen aber durch Formverzerrungen und -beschleunigungen einen weiten Betrachtungsradius. Sie bewegen sich zwischen Abbildlichkeit und Verfremdung, Modell und reiner Formfrage. Ihre Größe definiert sich vielmehr aus inneren Zusammenhängen als aus dem Verhältnis zum Umraum. Jens Nippert und Tobias Brembeck betreiben seit 1994 eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG), in deren Rahmen die beiden Österreicher Stift und Melk an der Ausstellung teilnehmen. Christof Zwiener *1972 / Berlin Christof Zwieners im Raum verspannte Fadenarbeiten dehnen, erinnerte Orte und Gegenstände umzeichnend, Material und Volumen aufs äußerste. “Es schwingt hier auch die Verweigerung mit, Skulptur ausschließlich als Moment von Monumentalität und Dauerhaftigkeit zu bergreifen, sondern im Fragmentarischen und Flüchtigen einen adäquaten Ausdruck für die rekonstruierende Erinnerung zu finden³. (Carina Herring). Seine Arbeit Ein verworfener Gedanke zu Architektur und Raum in der Shedhalle ist zunächst fast unsichtbar, taucht aus der Nähe plötzlich auf, droht dem Blick ständig wieder zu entgleiten und bindet ihn gerade dadurch. Els Vanden Meersch *1970 / Antwerpen Els Vanden Meersch betreibt mit ihren Installationen, den Korridoren, Kabinen, doppelte Böden, begehbar, versiegelt oder nur durch Spalten einzusehen, eine Psychologie des Hauses. Aus Baumaterialien und Gebäudefragmenten, auch unter Verwendung von Film- und Tonaufnahmen entstehen architektonische Situationen im Maßstab 1:1, die, Baustelle und Ausgrabung zugleich, von verborgenen Anwesenheiten und Aktivitäten erzählen. In ihren neuen Arbeiten der Reihe Paranoid Obstructions beschäftigt sie sich konkret mit Hierarchie und Architektur, immanenter Gewalt im öffentlichen Raum, CCTV und anderen Formen der Überwachung. Dazu gehört auch die Videoarbeit "Visitations", mit Aufnahmen von "Räumen, in denen unabänderliche Dinge geschehen sind". " Meine Installationen erschaffen eine Umgebung mit Bezügen zu bestimmten geistigen, seelischen Zuständen. Ich arbeite mit Begriffen wie Paranoia oder Mißtrauen. Nicht wörtlich, aber ich benutze Methoden und untersuche Konstruktionen paranoider Ideologien aus der Vergangenheit und der Gegenwart, die eindeutig auf einen Zustand des Mißtrauens verweisen. In anderen Worten: Der Architekt dieser Architektur traut niemandem, nicht einmal sich selbst und zeigt dies in seiner um sich herum geschaffenen Installation." Außerdem arbeitet Els Vanden Meersch laufend an Transient Constructions, ihrer schon Tausende eigentümlicher Architekturbilder umfassenden Fotoserie, die sie in Teilen auch als Buch veröffentlicht hat. Jessica Centner * 1971 / Berlin Jessica Centner zeigt in der Ausstellung eine Arbeit aus industriell produziertem Material. Auf seine einfachste Form reduziert, steht ein Turm auf einem Sockel mit der gleichen Grundfläche. Die Skulptur steht in Beziehung zu tragenden Elementen des Ausstellungsraums. |
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